Bei den Protonen zuhause

Mitten im Weltraum, direkt in den unendlichen Weiten der unendlichen Höhen und unendlichen Breiten
nahe der unendlichen Tiefen, lebt seit mehr als 99 lichten Momenten ein winziges Staubkorn das denkt.
Es ist der Mittelpunkt des Universums und es denkt meistens darüber nach, ob es sich nun ein Fahrrad
oder lieber ein Surfbrett schicken lassen soll, damit es von hier nach da oder umgekehrt gelangen kann.

Auch mitten im Weltraum, hoch über unseren Köpfen oder tief unter unseren Füßen,
jenachdem auf welcher Seite der Erdhalbkugel man nun wohnt, befindet sich die berühmte Andromedagalaxie.
Dort gibt es weder Kamele, noch Chamäleons. Allerdings kann man von dort aus wunderbar die Sterne betrachten,
besonders gut in eiskalten, klaren Nächten, wenn kein Mond am Himmel steht. Wenn man sie innerhalb kurzer Zeit
alle zählen kann, dann ist das sehr sehr beeindruckend. Dorthin kommen auch nur selten irgendwelche Idioten,
um ihre bunten Fahnen aufzustellen.

Mitten im Weltraum schreit laut und vernehmelich ein ganz winziges Staubkorn um Hilfe.
Von der anderen Mitte des Weltraums her kann man es ziemlich genau hören, wie das arme
winzige Körnchen da sitzt und jammert, es bestände ein riesengroßer Unterschied zwischen
Kamelen und Domedaren. Aber wem würde es denn schließlich nutzen, das zu wissen,
denn man könne ja auf beiden relativ bequem sitzen und schnell darauf reiten.

Mitten im Weltraum leben 99 Männer auf einem Mond, aber nur 98 Frauen.
Mitten im Weltraum haben die mathematischen, physikalischen und die amerikanischen
Naturgesetze keinerlei Wirkung oder Bedeutung und jeder Eisschrank enthält hundertprozentig
alle wichtigen Tuben, die man benötigt, um sich die Wampe damit vollzuhauen.

Mitten in den Weiten des mickrigen Weltraums kreuzt sehr sehr oft ein Raumschiff,
dessen 197 Personen starke Besatzung innerhalb kurzer Zeit beeindruckende Mengen
intergalaktischer Portionen von Nudelsuppe bestellen kann, umher. Mit Hilfe von Murks und Wurks
können sie ihre Teller beständig leerputzen und schnell einen Nachtisch darauf platzieren,
um ruckizucki darauf zuzugreifen. Davon wird ihnen nicht einmal übel,
denn in der Leere des Universums verliert sich jegliches Völlegefühl von selbst.

Mitten im Weltraum wird die Erde zum winzigen Staubkorn gemacht
und man entdeckt die Welt von immer wieder neuen Seiten.

Mitten im Weltraum sollte man nicht einfach so auf's Geratewohl mal aussteigen,
um in die Büsche pinkeln zu gehen, man wird davon nicht unbedingt schöner,
sondern man hat sich schnell und einfach in den ausgedehnten Weiten verlaufen
und findet schwerlich wieder zur Zivilisation zurück!

Mitten im Weltraum eine Autopanne zu haben, ist mindestens genauso unangenehm,
wie wenn man Bewohner der Titanic ist; weder hier noch dort gibt es einen Inter-City-Express,
der einen aus der Bredouille herausbrächte. Allerdings hat's an beiden Orten eine unvorstellbare Menge
an Sandkörnern. Und wenn man es genau bedenkt, macht es eigentlich keinen Sinn,
in der Wüste zu parken, es sei denn, man muß mal.

Mitten im Weltraum findet man bei entsprechend intensiver Suche und detaillierten Kenntnissen
der näheren Umgebung bestimmt auch genug Muscheln für ganze Mahlzeiten,
die sich dann auf mehr als 2 Viellionen Straußenklometern umfassend verteilen lassen.

Mitten im Weltraum lebt seit nunmehr beinah mehr als 99 lichten Momenten
ein gar sehr winziges Staubkorn, das schon seit langem versucht, das passende Teil
für sich zu bestellen, um von hier nach da oder umgekehrt zu gelangen und zu denken.
