Der Kopf im Bauche der Stadt
(ungebraucht neu)
[ Berlin - Impressioné ]

Unvergeßlich wie gewöhnlicher Neuköllner Hundekot
das Maul pikiert sich
es packt den keuchenden Asthmatiker alsbald die Not
ihr unterm Rock
zuckt noch der Zierfisch
doch der hat keinen Bock auf Schock

Wir wollen alle nur das beste
und die Trabanten sind wie alle Überreste
ein starkes Team von Monopathen
ihr habt es sicher schon erraten
der Koch serviert ein weiteres Gedeck
wer aber kuscht der fällt nach hinten weg

Ein weiterer Atemzug der sich in Rauch auflöst
eine Zitrone die sich dicht vor mir entblößt
Essig und Öl es ist ein Schlüssel für Metropolis
der nächste Piß in die Schüssel
und Rauschgift inhalierende Gestalten
die Körper und Geist in den Köpfen festhalten
als Opfer übernatürlicher Gewalten
versteckt hinter Radau Tomat
Ende da wo man wie Stümpfe plump
zwiebelbeinig in der Gegend stände
und in den diffusesten Knoblauchwinkeln
pinkeln diese Hunde an die kaltgepressten Wände
da habt ihr also den Salat

Da wo die Bestie Inferno lungert
ist die prueßige Vestalin am Brandherd verhungert
im Zeichen hysterischer Hitze
da treibt sie's furios auf die Spitze
stopft sie dem Oberthunfisch den nassen Fraß
in seine weißen Leinengeweide
die sich voll gengerichtlich dafür erweichten
und sich natürlich gegenseitig selbst zerfleischten
es war wie die pausenlose Sehnsucht
nach mehr und immer mehr mehr
so riesig wie ein Ozean aus Sammet und Seide

Die Mahaklonitafel hat sie gehörig ausgelaugt
zu sonst was hat sie ja nichts getaugt
und laufend Markronen vegetierten
weil keine Antennen dafür existierten
nur diese ätzend teuren
Geranien zerstörenden Magersäuren
die mit medizinisch einwandfreien Gebühren
zu Fersendonnern und Augenblitzen verführten

Am südlichsten Ende der Stadt
findet inzwischen noch viel weniger statt

Übrigens ungewollt vielgestaltig
ist das penetrante Schrippen und Schrullen
es bewahrt uns vor dem Schlimmsten
und zwar ungeheuer gewaltig

Wie Kippen und Bullen
die mit den Händen ringend
Pflastersteine verschlingend
einen Sack voll Mücken ersticken
und Tüten und Tüten überall Tüten
halbvoll leere Flaschen
zum Haare waschen
und hemmungslos dazwischen wüten
die Kleckern die sind mehr oberflächlich
die Klotzen hinterlassen viel tiefere Spuren
als Straßenköter und Weinberghuren
ob nun neutral oder sächlich

Das obszöne Kellnergerassel tatsächlich
hier überkredenzt derer einer seiner Fensterpuppe
eine unerhört lieblos verdichtete Nebelsuppe
tat ihr mit verschwimmenden Buchstabelpudeln
abligatorisch das Gleichenkleidchen besudeln

Der Fährmann hat den Fahrplan verkopft
schon wieder sind alle Windungen verstopft
die spröden Ängste der Anatomie gären gar unverdaut
apothekeneukalyptische Visionen wuchern halb zerkaut
bis ein weltentfremdender Sauerkrautfurz
sie erlöst mir ist das doch Schnuppe und Schnurz
es genügt zum Mithängen und Würgen
denn es verspottet spontan jäh den Bürgen

Dieser im Aufschrei nun wie früher gefangen
ist einfach ins nächste Späti gegangen
Glas birst wegen sowas
na sowas
und er klaufte sich so
gleich massenweise Kotz und Gespei to go
er fand darin alogische Romanzen
und B sich von Possen und Schranzen
in fruchtiger Ekstase
umringt

Die freigelassene Akte aber lügt wie gedruckt
hier braucht man nun also unbedingt
die mächtige Nachtischanarchie
und in die Ecke gespuckt
Karies und Plomben
(der)maliziöse Anonim(al)ie

Und Vorsicht vor Eisigelbomben
Hunger und Durst in Katakomben
sich erst einmal scheckhaft umgeduckt
denn beim besten aller wertesten Willen
man kann die Welt nicht mit Zillen und Grillen
aus den Angeln heben
man muß sie schon hautnah erleben

Konsumpf der gewichtige Fetisch im Hirn
da und da huschen gelbe und rote Würmer
die markigen Sprüche der Bilderstürmer
Mensch Wildschwein Nudeln und Zwirn

Die enigmatisch eifrigen Ameisen
fressen sich jetzt immer schneller durch
so wie die hilflosen Spatzen
die immer wieder zwischendurch
in die richtige Richtung beweisen
wo die fetten Wohlfahrtsbäuche
alltagsgemächlich aus den Nähten platzen
und Schläuche tragen sie auf der Stirn
und im Innern humorige Wärme

Es war das Rumoren der überbelasteten Gedärme
zu vernehmen der Ruf der Abfalken
es bedröhnen die Skandalken
sich am Himmel der Falltäglichkeiten
es ist doch zum Feiern und Heulen
jemand muß doch mal dazwischenschreiten
die schreienden Parolen von den hohlen
Litfaßsäulen herunterholen

Da überschlägt sich der Zeigeist noch heute in Phase
es modernt die gefräßige Phrase wie wahr
ist denn das
was der brodelnde Bauch dieser Stadt uns gebar

Na denn dann Prost Mahlzeit
es wird wieder Wahlzeit
auf daß uns die bocksdicke Titte
noch vordenklich weiter verwöhne
aber hallo hallo und bitte

Nur haste noch sonstige Töne?

Erst biste es wunderbar satt
und jetzt biste absolut platt

21/04/2017 P.S.